Aus der Sendung vom 17. September 2008
Kaffeeservice
Carl Tielsch
um 1850/60
Dieses Kaffee- und Teeservice mit großem Zucker- und Milchtopf sowie den noch vorhandenen fünf Tassen weisen eine pompöse aber imposante Form auf die in der Vermischung verschiedener Stilelemente, wie zum Beispiel dem Tierausguss und den Rokokoornamenten, eindeutig auf die Gründerzeit schließen lassen.
Das weiße Porzellan mit der noch guten Vergoldung einer Blattmalerei, bereitete dem Kunstberater Kalus Lukas einiges an Kopfzerbrechen. Der Experte bemerkte erst während der Sendung, dass die Markenkennzeichnung bei den Kannen, von denen der Tassen abwich, obwohl es sich eindeutig um die gleiche Porzellanmanufaktur handeln musste.
Erst nach der Sendung, konnte jetzt der Kunstberater die Ungereimtheit lösen. Es handelt sich bei diesem Kaffeeservice eindeutig um die Porzellanmanufaktur Carl Tielsch, Altwasser in Schlesien um 1850/1860. Die Marke der Kannen zeigte eine Blaumarke mit verwischter Taube im Sturzflug mit einem Zweig im Schnabel und die Großbuchstaben TPM. Somit keine Adlermarke wie in der Sendung angenommen wurde. Es handelt sich dabei um das damals schon umstrittene Markezeichen TPM= Tielsch Porzellan Manufaktur von 1850. Dagegen wiesen die Tassen mit der runden Blaumarke (die 10 Jahre später erschien) auf die Porzellanmanufaktur Carl Tielsch, Altwasser von 1860 hin. Das bedeutet, dass die Tassen später dazu gekauft sein mussten.
Da zu dem Service nur noch 5 Tassen vorhanden sind (üblich waren 12 Tassen) und eine Tasse noch beschädigt ist, wurde der Wert mit ca. 800,- Euro geschätzt.
Wir bedanken uns bei Frau Gunda Schley, die wir als Gast mit diesem Exponat am 17.09.2008 in unserer Sendung begrüßen durften.