Aus der Sendung vom 4. November 2008
Marine-Beobachtungsuhr (A. Huber)
A. Lange & Söhne, Glashütte
Ab 1937 wurde bei Lange & Söhne in Glashütte intensiv an einer großen Beobachtungsuhr Kaliber 48 gearbeitet. Da man in Glashütte allein den großen Bedarf der Kriegsmarine nicht mehr decken konnte, wurde die Firma Andreas Huber in München mit Fertigstellungs- und Vollendungsarbeiten betraut. Andreas Huber, München-Berlin (wegen Bombardierung ab Oktober 1943 in Untergrainau).
Auf dem Gehäuse-Innendeckel ist ein graviertes Schild mit dem Hinweis der Uhrenfabrik Glashütte und der Werks-Nr. 200352 – Fertiggestellt: Andreas Huber, München, Berlin versehen. Diese Werksnummer befindet sich auch auf der Platine des Werks und auf dem Rückdeckel. Bei dieser B-Uhr handelt es sich um eine Offiziersuhr aus Silber 900 und besitzt zwei Rückdeckel. Also um eine höherwertige Ausführung. Bei der Normalausführung ist nur das Gehäusemittelteil aus Silber, Rückdeckel und Glasrand sind aus Silberdoublé, ohne Scharniere, zum Aufsprengen. Diese Beobachtungsuhr besitzt ein silberfarbenes Blatt, gebläute Stahlzeiger, Anzeige für die Sekunde und eine Anzeige für die Gangreserve bis zu 30 Stunden, Zeigerstellung durch seitlichen Drücker. Werk vom Kaliber 48 mit 2/3 Platine, separaten Ankerradkolben, Nickel-Stahl-Kompensationsunruh mit Goldregulierschrauben, Breguetspirale und Schwanenhalsfeinregulierung.
Im August 1942 lieferte die Firma Huber für die Kriegsmarinewerft in Wilhelmshaven noch 120 Marine- B- Uhren zum Stückpreis von 180,- RM allerdings in der Normalausführung. Auf dem Rückdeckel aus Silberdouble war dort auch das Hakenkreuz eingraviert. Die letzte von Anderas Huber gefertigte Uhr trägt die Nummer 205820.
Da die Uhr aber bei der Vorführung nicht lief, obwohl das Federwerk in Ordnung war, bewertete der Kunstberater die im optischen Zustand gut erhaltene Uhr mit ca. 3.000,- EURO
Wir bedanken uns bei Herrn Jürgen Thurau, den wir als Gast mit diesem Exponat am 4.11.2008 in unserer Sendung begrüßen durften.