Aus der Sendung vom 3. März 2009
Pompadour – Perlbeutel
Eine typische Frauenbeschäftigung des 19. Jahrhunderts von der Biedermeierzeit bis in die Jugendstilzeit hinein, war die Perlstickerei auf Trachten, Kopfbedeckungen, Kropfbändern und Fertigung von Abendtaschen, Beutel und Portemonnaies und somit sehr beliebt. Diese handwerklichen Arbeiten verlangten besondere Kunstfertigkeiten.
Frühe Perlstickereien wurden aus echten Flussperlen gefertigt. Der hier vorgestellte Perlbeutel aus bunten Glasperlen mit dem Motiv von einem Pfau, stammt aus der Zeit um 1900 und befindet sich in einer sehr guten Erhaltung. Die Perlstickereien waren lange Zeit sehr beliebt und somit immer wieder im Antikhandel zu finden. Dort werden sie je nach Schönheit zwischen 180,- und 250,- Euro angeboten.
Der Name Pompadour bezieht sich auf die später genannte Madame Pompadour die als Jeanne-Antoinette Poisson 1721 in großbürgerlichen Verhältnissen geboren wurde. Es gelang ihr als Bürgerliche die begehrte Position einer „Maitresse en titre“ an der Seite des französischen Königs Louis XV zu besetzen. Es wird ihr zugeschrieben, den nach ihr benannten Pompadourbeutel erfunden zu haben. Ihre Garderobe und Accessoires kreierte sie selbst. Madame Pompadour verstarb 1764 im Alter von nur 42 Jahren.
Wir bedanken uns bei Frau Heidemarie Meyer, die wir als Gast mit diesem Exponat am 6.03.2009 in unserer Sendung begrüßen durften.