Aus der Sendung vom 14. Oktober 2008
Telegraphenapparat
Morse-Farbschreiber um 1860
von Samuel Finley Brees(z)e Morse
Samuel Morse ( *27.04.1791 †2.04.1872 ) war Kunstmaler und gründete 1825 mit einem Kollegen die Nationale Academy of Design and Art. Im Jahr 1832 war er Professor für Zeichenkunst an der Universität New York. Im selben Jahr erfuhr er von Amperes Experimente mit Elektromagneten. Diese Idee ließ ihn nicht mehr los und er entwickelte den elektrischen Schreibtelegraphen und erfand dafür die nach ihm benannten Morsezeichen.
Samuel Morse experimentierte mit unterschiedlichen Zeichenübertragungen von der Wellenschrift bis zur Zickzackschrift. Im Jahre 1840 konstruierte Samuel Morse einen Apparat mit Walzen die durch Gewichte angetrieben wurden und einen Papierstreifen fortbewegen konnten. Darauf kam ihm die Idee, die Schrift mittels Punkt und einem Strich darzustellen. Mit diesen beiden Zeichen stellte nun Samuel Morse ein Alphabet zusammen das bis heute noch seine Gültigkeit hat.
Die erste amerikanische Telegraphenlinie wurde von Morse zwischen Washington und Baltimore errichtet und wurde 1843 in Betrieb genommen. Von diesem Zeitpunkt ab verbreitete sich der Telegraph rasch über Amerika.
Im Jahre 1848 wurde diese Technologie erstmalig in Deutschland angewendet. Die erste Telegrafenlinie wurde zwischen Hamburg und Cuxhaven eingerichtet.
Bereits 1857 wurde das erste transatlantische Kabel zur Verbindung von England mit den Vereinigten Staaten gelegt. Auf Grund unzulänglicher Materialien und nach kurzer Dauer wurde diese Verbindung untauglich. Erst neun Jahre später konnte dann eine dauerhafte Verbindung zwischen England und Amerika hergestellt werden.
Die Telegraphenanlage besteht im Wesentlichen aus vier Hauptteilen. Der Leitung zwischen zwei Punkten, einem Stromerzeuger der mittels dem Morseapparat Impulse durch die Leitung zur Gegenstelle erzeugt und dort mittels Papierstreifen den Strich-/Punktcode, also Morses Zeichen erscheinen lässt. Mit dieser Technologie war es endlich möglich, innerhalb kürzester Zeit Nachrichten über große Entfernungen sicher zu übermitteln.
Die Funkamateurin Marie-Luise Meiß, Rufzeichen DF7PM, brachte in die dritte Sendung ein historischen Morseapparat mit. Zusammen mit dem Kunstberater Klaus Lukas wurde das noch einwandfrei funktionierende Gerät den Fernsehzuschauern erklärt und vorgeführt.
Im Antiquitätenhandel oder auf Flohmärkten für technische Geräte tauchen diese oder ähnliche Geräte ab und zu auf. Der Kunstberater schätz den Wert dieses Gerätes mit ca. 600,- bis 800,- EURO.
Wir bedanken uns bei Frau Marie-Luise Meiß, die wir als Gast mit diesem interessanten Exponat am 14.10.2008 in unserer Sendung begrüßen durften.